Man kann mit Sicherheit sagen, dass die Musik von Quest for Blood „etwas anderes“ ist.
Darin hört man Echos aus der fernen Vergangenheit im Land der Gespenster und Geister, gleichzeitig erinnert sein rauer und metallischer Klang den Zuhörer an die kalte Gewalt und Verzweiflung der gegenwärtigen Innen-/Außenwelt der Menschheit.
Quest for Blood ist Struktur und ultimative Komplexität, aber auch ein Wahnsinn, den Sie noch nie zuvor erlebt haben. Es ist psychotisches Chaos und ein Tor zum Tal der Albträume und dem süßen und erfrischenden Traum, von dem Sie dachten, Sie hätten ihn vergessen. Es gehorcht keinen Regeln strenger Genres und geht keine Kompromisse aufgrund der konventionellen Erwartungen des Durchschnittshörers ein, sondern schafft einen eigenen Raum, weit außerhalb von allem. Quest for Blood beherrscht sein eigenes Klangreich.
Dieses Album bietet einiges für diejenigen, die auf experimentellste und extremste musikalische Härte stehen, aber auch Freunde traditioneller ostasiatischer Musik werden auf dieser erstaunlichen Reise ein seltsames Vergnügen erleben.
Das orientalische Gefühl wird durch die Anwesenheit von Yukihiro Isso noch reicher. Sein herrlich traditionelles, aber frei klingendes Flötenspiel schafft eine ganz neue Ebene über dem gnadenlosen Chaos der Band selbst. Gemeinsam sind sie in der Lage, von manchmal atemberaubender Halbkakophonie zu wunderbaren und beruhigenden Klängen der Wurzeln der japanischen Musik zu gelangen. Diese musikalische Alchemie spiegelt sicherlich mehrere Phasen der Existenz selbst wider.
Da Quest for Blood und Yukihiro Isso für viele hier in der Welt der Sterblichen ganz offensichtlich „nie gehört“ werden, wäre es vielleicht klug, etwas über ihren Hintergrund preiszugeben.
Die feste Basis von Quest for Blood ist die Black-Metal-Band Magane. Auch wenn die natürlichen asiatischen Elemente und die experimentellen Gewürze ihnen Distanz zur nekroischen Primitivität des alltäglichen Black-Metal-Drecks verschafften, ließen sich Magane etwas leichter mit einigen anderen schwarzherzigen Bands in Einklang bringen (was man nicht sagen kann). über Quest for Blood). Dennoch sind bereits auf den Magane-Alben brillante Originalität und eine abenteuerliche Herangehensweise an die Musik zu spüren.
Magane hat zwei davon aufgenommen. Das erste, Mortes Saltantes, erschien 1999 und das zweite, Beginning at the End, erschien 2003. Beide Alben kamen über zwei Labels: Black Flame Records in den USA und TRA Music in Taiwan. Magane teilte die Bühne mit Künstlern wie Merzbow, Marduk, Bastard Noise, Dark Funeral und Biohazard.
Noh ist eine Form des japanischen Musiktheaters, bei dem drei Schlaginstrumente und eine Noh-kan-Flöte den musikalischen Hintergrund für den Tanz der Figuren im Stück bilden. Yukihiro Isso wurde in eine Familie von Noh-Flötisten (Hayashi-Kata Fue-Kata) hineingeboren. Seine Familie führt die Tradition seit dem 16. Jahrhundert fort. Wie schon vor Hunderten von Jahren vererbte ihm sein Vater die Kunst. Yukihiro Isso ist auch Komponist und spielt als Avantgarde-Musiker mit Meistern wie Keiji Haino und Tatsuya Yoshida. Er spielt neben Noh-kan auch Shinobue, Dengakubue, Blockflöte und Gemshorn.
Nach der Veröffentlichung des zweiten Albums als Magane begannen Quest for Blood mit der Suche nach der neuen Musik und trafen glücklicherweise Yukihiro Isso. Die Zusammenarbeit blühte im Jahr 2005, als sie die Bühne mit Kore Kyojin (TatsuyaYoshida) und Merzbow teilten.
Beim Hören der überwältigenden Musik, die auf dieser Silberplatte verewigt ist, kommt man nicht umhin, davon zu träumen, diese schöne Zusammenarbeit „live“ zu erleben. Solange es Leben gibt, gibt es Hoffnung. Vielleicht wird die Suche nach Blut dieser japanischen Schallzauberer eines Tages auch unsere Randregionen erreichen. Bis dahin haben wir das Glück, uns von diesem außergewöhnlichen Werk verzaubern zu lassen.
